4. Dezember 2019
7 Min. Lesezeit

Reisebericht Iran

Der Iran gehört zu den kulturhistorisch interessantesten Ländern der Welt und ist als Reiseziel aber noch wenig bekannt. Unsere Filialleiter haben das Land am Persichen Golf besucht und sind voller Begeisterung wieder zurück.

WIR FLIEGEN IN DEN IRAN….diese Einladung präsentierte uns unsere Bereichsleiterin Manuela Heubacher vor einigen Monaten bei der Filialleitersitzung und viele von uns waren anfangs skeptisch, manche meinten: „sehr cool“! ABER alle Filialleiterinnen waren sich schnell einig:
WIR TRAUEN UNS, entgegen vieler Meinungen von außen….wir bilden uns eine eigene Meinung, denn erst dann kann man mitreden.
Und so liefen die Vorbereitungen Wochen bevor wir die Reise antraten schon auf Hochtouren.
Das Einreisevisum musste besorgt werden, es wurden Reiseführer gekauft, um sich einzulesen welche Verhaltensregeln fordert das Land, WAS ZIEHT FRAU AN, BRAUCH ICH EIN KOPFTUCH….HIIIILFEEEE!!!!

Gerade das Thema Anziehen bereitete dem einen oder anderen von uns Kopfzerbrechen und ich schließe mich da nicht aus! Weil, Frau will ja auch trotz Kopftuchpflicht noch ansprechend aussehen. Aber ich kann euch sagen, all das hätte es nicht gebraucht. Dazu jedoch später….

1.Tag: Abreise am 30.10.2019. Der Tag ist endlich gekommen, ich sitze mit gepacktem Koffer in Niederndorf und warte mit Eva auf unser Flughafentaxi, das uns alle nach München bringen soll.
„Holadrio“ kann ich nur sagen, die Mädels: Madeleine, Hildegard, die 2 Manus, Katharina und Maria empfangen uns mit einem Sektchen, so wie es sich bei einem Mädelsausflug gehört! UND es wird unser letztes Tröpfchen für die nächsten Tage sein, da es im Iran keinen Alkohol gibt. Nach einer lustigen Fahrt zum Flughafen München, durchlaufen wir das übliche Prozedere bis wir in den Flieger der Turkish Airlines einsteigen und unser erstes Etappenziel – nämlich Istanbul – erreichen.

Dort erwartet uns schon Stephan, der Chef von HAASE TOURISTIK,  der uns zu dieser tollen Reise eingeladen hat. Eine herzliche Umarmung und 8 gackernde Damen…. 1 Mann mit 8 Frauen im Schlepptau. So zieht Stephan und sein Harem Richtung Gate, um unser letztes Etappenziel zu erreichen. Nach ca. 4 Flugstunden landen wir in den frühen Morgenstunden in SHIRAZ. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt sind, begrüßt uns unsere Reiseleiterin Shohre. Es wird noch schnell Geld am Flughafen gewechselt und ab geht`s ins Hotel, wo wir alle sehr müde ins Bett fallen.

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2. Tag: Nach einer kurzen Augenpflege krame ich in meinem Koffer… WAS ZIEH ICH BLOSS AN! Komm ich mit diesem Kopftuch zurecht, ich sehe bestimmt bescheuert aus? Und ich kann nur eines sagen…wir alle haben uns vorher viel zu viele Gedanken gemacht. Das Kopftuch war spätestens ab diesem Nachmittag Teil dieser Reise, es gehörte dazu wie die Kultur, die herrlich erfrischenden Menschen und das gute Essen. Alles halb so wild kann ich euch sagen. Wir Damen bestaunen uns beim Frühstück, wie das Damen halt so machen …hahaha…. aber wir finden uns alle hübsch und wir gehören nun dazu, zumindest für die Zeit, die wir hier erleben dürfen. Unsere Reiseleiterin Shohre holt uns ab und unser Abenteuer „IRAN“ kann nun beginnen.
Der erste Anlaufpunkt sind die Mausoleen der weltbekannten Poeten von Hafis und Saadi, die in wunderschöne Gartenanlagen eingebettet sind. Spätestens jetzt haben wir begriffen „WIR SIND IM IRAN“.

Nicht nur die interessante Geschichte und die beeindruckenden Bauten lassen uns staunen, sondern auch die Menschen, die uns mit so viel Offenheit und Freundlichkeit entgegentreten. Ein „Hello -where to you come from?“ oder „Welcome to Iran“ begegnen uns noch sehr oft auf dieser faszinierenden Reise. Viel Kultur macht auch hungrig und so freuen wir uns auf eine Pause in einem kleinen, süßen Cafe direkt am Bazar. „Royal Cafe“ – dort dürfen wir leckere heimische und internationale Spezialitäten genießen.

Das Lokal wird von 2 jungen Frauen geführt. Das hat mich zB sehr überrascht, dass auch Frauen im Iran so frei leben können und dürfen. Frisch gestärkt entführt uns Shohre in die Welt der Gewürze und Düfte. Am Bazar decken wir uns daher ausreichend mit frischen Gewürzen ein. Da schlägt unser Frauenherz gleich höher. Shooooopppppiiiiingggg!!!

Ein erster Tag neigt sich dem Ende zu und wir freuen uns alle auf ein Mützchen Schlaf und Ruhe.

3. Tag: Gut ausgeschlafen bin ich bereit für ein neues Abenteuer.
Heute fahren wir in die frühere achämenidische Königsstadt PERSEPOLIS. Sie gehört zum UNESCO WELKTULTURERBE und zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen der antiken Kultur im Nahen und Mittleren Osten.  Ca 1 Stunde von Shiraz entfernt erreichen wir die vor ca. 2500 Jahren aus Stein geschaffene ehemalige Hauptstadt. Schon allein der Aufstieg über die Freitreppe zu der kolossalen Terrasse aus Steinquadern stimmt uns alle auf Gewaltiges ein. Der Tag könnte nicht schöner sein. Der glasklare blaue Himmel und diese beeindruckenden Überreste von Prachtbauten einstiger großer Herrscher im Blickfang meiner Kamera, ich bin ÜBERWÄLTIGT!

Ein weiteres Highlight des heutigen Tages ist der Besuch der eindrucksvollen Felsengräber in Naqsh-e-Rostam.

Bevor wir die Rückfahrt nach Shiraz antreten, um noch einmal in unserem Royal Cafe das Abendessen zu genießen und den Tag bei guten Gesprächen Revue passieren lassen.

4. Tag: Heute verlassen wir Shiraz und erreichen nach einer ca. 5-6 stündigen Busfahrt unser nächstes Etappenziel: YAZD.

Unsere Shohre führt uns zu den „Türmen des Schweigens“. Makaber, aber ein Muss! Ähnlich den Tibetern pflegten die Zoroastrier die Freiluftbestattung. Wusstest du, dass die Toten in diese Türme gebracht und dort den Geiern zum Fraß ausgeliefert wurden?

Ein sehr mystischer Ort mit herrlich schönem Ausblick über die Stadt Yazd und die Viertausender-Zacken des „Löwengebirges“.

Ein weiterer Programmpunkt des heutigen Tages war der Besuch des Feuertempels. Interessanter Fakt:  Zoroastrisches Feuer gilt als die „reinigende Kraft“ und darf nie erlöschen.
Der Tag neigt sich dem Ende zu und die Dämmerung verleiht Natur und Bauwerken ein romantisches Licht.

Wir bummeln durch die Altstadt von Yazd und genießen und bestaunen das Treiben der Einheimischen.

Wir stellen fest, dass es eine Kleidervorschrift bei Frauen zwar gibt – aber diese längst nicht so streng gelebt wird. Dass die Städte sehr sauber sind – da könnten wir uns eine Scheibe abschneiden und  dass das Essen eine kulinarische Gaumenfreude durch den Orient ist, wie wir auch an diesem Abend wieder feststellen durften, als wir unser Abendmahl über den Dächern von Yazd einnehmen konnten.

5.Tag: Heute heißt es Abschied nehmen von einer der ältesten Städte Persiens. Wir freuen uns auf unser nächstes und auch letztes Etappenziel – Isfahan. Die Busfahrt wird ca. 4-5 Stunden dauern.
Unsere Reiseleiterin Shohre, die wir mittlerweile alle in unser Herz geschlossen haben, ist eine faszinierende Iranerin, die mit sehr viel Herzblut ihren Beruf lebt und über ihre Heimat sehr liebevoll erzählt. Sie lässt uns teilhaben an vielen Geschichten, die das Land geschrieben hat. Aber auch über aktuelle Themen die gerade uns Frauen interessieren, sei es politisch als auch persönlich. Wusstest du, dass sich junge Iraner und Iranerinnen an öffentlichen Plätzen wie zB. in Parkanlagen, Moscheen, Bazaren, Cafes und Hauptplätzen treffen, um dort, wie wir es sagen würden, auf „Brautschau“ gehen?
Auf ca. halber Strecke machen wir einen Stopp im Dorf „Kharanagh“.

Ein verlassenes und unbewohntes Schmuckstück, das sich als Fotomotiv nicht besser hätte zeigen können. Eingebettet in eine atemberaubende Landschaft und vor allem diese Ruhe …ein herrliches Plätzchen Erde, das man gesehen haben muss.

Am Abend erreichen wir Isfahan und wir besichtigen die „Brücken von Isfahan“ bei Nacht.

Wir sind müde und freuen uns auf ein bisschen Augenpflege und ein gemütliches Bett im Hotel.

6. Tag: Unsere Reise neigt sich leider schon dem Ende zu. Heute steht uns noch ein wunderschöner Tag bevor. Shohre holt uns wie jeden Tag vom Hotel ab und spaziert mit uns zu einem der wohl schönsten Plätze der Welt. Dem „IMAM-PLATZ“ (UNESCO Weltkulturerbe).

Der große, von Basaren und Moscheen gesäumte Platz, ist ein städtebauliches Weltwunder.
Schon als wir den Platz erreichen geht ein Staunen und Raunen durch die Gruppe. Man muss INNE HALTEN und die Eindrücke auf sich wirken lassen. Ein Platz, wo es gefühlt 1000 Dinge zu entdecken gibt. Das 1. Ziel war es, die 90 Stufen im Ali Qapu Torpalast zu bezwingen. Der Aufstieg lohnt sich… der Ausblick ist unbeschreiblich schön! Nimm dir die Zeit, um zu genießen.

Ein weiteres Highlight, das uns alle mächtig beindruckt hat, ist die Freitags-Moschee. Ein Bauwerk der Superlative, das an Faszination und Schönheit kaum zu toppen ist! Nach so viel beeindruckender Kultur müssen wir noch unsere letzten Rial (die iranische Währung) unter die Leute bringen und für uns Damen heißt es nun!?! Shoppen, bis die letzten Rial an den Mann gebracht sind!  Der kunterbunte Basar, lebendig und uralt, lässt für uns keine Wünsche offen.

So verlasse ich den Iran mit wunderbar duftenden Gewürzen und einer besonderen Erinnerung an dieses für mich so faszinierende Land – nämlich einen extra für mich angefertigten Ring. Dieses einzigartige Schmuckstück wird mich immer an dieses großartige Land und seine liebenswerten, offenen Menschen, die beeindruckende Kultur und das herrlich leckere Essen erinnern. Der Abschied fällt uns allen sichtlich schwer, besonders von unserer sympathischen Reiseleiterin Shohre, die uns ihre Heimat mit so viel Gefühl näherbringen konnte. Ein Land, das so oft medial unter Beschuss steht.  Ein Land, das es verdient hat GESEHEN ZU WERDEN – VON UNS ALLEN!

Eine Überraschung zaubert unser Stephan noch aus dem Ärmel, mit der wohl keiner noch kurz vor unserem Rückflug am Flughafen in Isfahan gerechnet hat. Da packt er eine Torte aus und trällert um kurz nach Mitternacht los. Happy birthday to you….unsere liebe Hildegard hat nämlich Geburtstag. Eine tolle Überraschung und ein MEGA-Abschluss. So sitzen wir am Gate, essen kurz nach Mitternacht Kuchen und lassen unsere Hilli hochleben, bevor wir den Iran in Richtung Heimat verlassen.

Mein Fazit:

Der IRAN hat uns alle in seinen BANN gezogen….
mit meinen Worten würde ich sagen:
Ich bin SCHOCKVERLIEBT!

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