10. März 2022
7 Min. Lesezeit

Der Vesuv und die Stadt Pompeji

Erfahre spannende Fakten zum Vulkanausbruch vom Vesuv, bei welchem die antike Stadt Pompeji vollständig verschüttet wurde. Heute sind beides beliebte Ausflugsziele in der Nähe von Neapel.

Der Vesuv und die Stadt Pompeji

Die Geschichte des Vulkans Vesuv und der antiken Stadt Pompeji sind untrennbar miteinander verbunden.

Pompeji wurde im Jahr nach einem Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. vollständig von Vulkanasche und Bimsstein verschüttet. Sie wurde dabei allerdings nicht zerstört, sondern ganz im Gegenteil konserviert

Heute ist die historische Stätte von Pompeji mit ihren Ausgrabungen ein UNESCO Weltkulturerbe. Sie gehört mit dem Amphitheater, den antiken Wasserleitungen und einer gut erhaltenen Stadtmauer zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Neapel, beziehungsweise in ganz Italien.

Erfahre in diesem Beitrag spannende Fakten zum Vesuv wie auch der Stadt Pompeji und wie diese besichtigt werden können. Von Ischia aus ist es zum Beispiel nur ein Katzensprung auf das italienische Festland und ein Ausflug zum Vesuv und nach Pompeji sehr empfehlenswert!

Der Vulkan Vesuv

Der Vesuv ist ein nach wie vor aktiver Vulkan in der Nähe der Millionenstadt Neapel im Süden von Italien. Während die beiden anderen italienischen Vulkane, der Stromboli und der Ätna, auf Inseln im Mittelmeer liegen, befindet sich der Vesuv auf dem europäischen Festland. Und ist übrigens davon auch der einzige aktive Vulkan.

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Der Vulkan Vesuv

Bekannt ist der Vesuv vor allem durch den verheerenden, großen Ausbruch, der die antike Stadt Pompeji in Folge einer plianischen Eruption vollständig mit Asche und Bimsstein bedeckte. Plianische Eruptionen sind benannt nach dem antiken Augenzeugen Plinius. Sie sind außerordentlich explosive Vulkanausbrüche, die mit gewaltigen Aschefällen und pyroklastischen Strömen einhergehen. Auf die Umgebung können sie verheerende Auswirkungen haben – so wie etwa beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr.

Als Teil eines sogenannten Supervulkans ist der Vesuv über eine gemeinsame Magmakammer mit den phlegräischen Feldern verbunden. Dabei handelt es sich um ein aktives vulkanisches Gebiet mit mehreren Eruptionsherden, das sich unter anderem durch Fumarolen (Dampfwolken) bemerkbar macht. Den letzten Ausbruch erlebte der Vesuv übrigens im Jahr 1944. Auch wenn er sich seitdem in einer längeren Ruhephase befindet, steht er unter ständiger Beobachtung von Vulkanologen, die vor einem möglichen Ausbruch rechtzeitig warnen. 

Da derzeit keine akute Gefahr besteht, ist ein Ausflug zum Krater des Vesuv durchaus möglich. Während im 19. Jahrhundert eine Seilbahn auf den Vesuvio führte, wurde mittlerweile eine Straße gebaut, die rund 200 Meter unter dem Kraterrand endet. Die Zufahrt ist mit dem eigenen Auto oder mit einem Bus ab Neapel möglich. Vom Parkplatz aus führt ein gut ausgebauter Wanderweg bis zur Caldera, dem Vulkankrater. In Begleitung eines Guides kann dieser vollständig umrundet werden. 

Von hier bieten sich traumhafte Ausblicke über weite Teile der Region Kampanien – vom benachbarten Monte Somma bis über den Golf von Neapel. 

Der Vesuv befindet sich wie Ischia in den phlegräischen Feldern, die zu den weltweit Supervulkanen gehören. So ist auch die Ischia vulkanischen Ursprungs, weshalb sich zahlreiche Thermalquellen auf der Insel befinden.

Pompeji früher – die Geschichte

Dank der reichen Fischbestände im Golf von Neapel und der fruchtbaren Hänge des Vesuvs war Pompeji,  rund 220 km südlich von Rom gelegen, eine wohlhabende Hafenstadt. Doch dann wurde die antike Stadt, die von den Etruskern gegründet wurde, im Jahr 62 n. Chr. teilweise von einem Erdbeben zerstört und 79 n. Chr. schließlich durch den Ausbruch des Vesuvs vollständig von Asche verschüttet. Diese Aschedecke führte wiederum dazu, dass das antike Pompeji beinahe vollständig erhalten blieb. So kann es der Nachwelt seit seiner Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert eine durchaus anschauliche Idee vom Leben im römischen Reich vermitteln.

Wo liegt Pompeji?

Pompeji war eine Hafenstadt im Golf von Neapel – und im Schatten des Vesuvs – in der italienischen Region Kampanien. 

Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe liegt zwischen Neapel und Amalfiküste sowie unweit der Kleinstadt Sarno. Es ist daher ein beliebtes Ziel von Tagesausflügen und gehört bei einem Urlaub in diesem Teil von Italien fast schon zum Pflichtprogramm.

Was ist mit Pompeji passiert?

Was ist mit Pompeji passiert?

Pompeji gilt als Synonym für den Untergang einer römischen Stadt, wurde es doch infolge eines Infernos, das mehrere Tage lang andauerte, von einer Meter dicken Schicht aus Bimsstein und Vulkanasche begraben. 

Bei einem massiven Vulkanausbruch setzte der Vesuv hunderttausendmal mehr thermische Energie frei als die Hiroshima-Bombe und zum Höhepunkt des Ausbruchs stieß er pro Sekunde 1,5 Millionen Tonnen geschmolzenes Gestein aus. 

Nicht nur bewegte sich bei dem verheerenden Ausbruch des Vesuv ein Lavastrom auf den Ort zu. Es kam noch schlimmer. In Folge des Infernos, das mehrere Tage lang dauern sollte, wurde Pompeji von einer Meter dicken Schicht aus Bimsstein und Vulkanasche begraben. Ebenso wie die benachbarten Orte Herculaneum, Stabiae und Oplontis. Eine bis zu 20 Meter hohe Schicht aus Lava, Asche, Steinen und Schlamm begrub Pompeji bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Er dann wurde es in Folge von Grabungen wieder „entdeckt” und eindeutig identifiziert.

Wann wurde Pompeji zerstört?

Während die römische Stadt Pompeji durch ein massives Erdbeben im Jahr 62 n. Chr. in starke Mitleidenschaft gezogen wurde, konnte es danach wieder aufgebaut werden. 17 Jahre später nahm das Leben hier jedoch ein jähes Ende als der Vesuvausbruch mit mehreren pyroklastischen Strömen zum Untergang Pompejis führte. 

Im Jahr 79 n. Chr. (über das genaue Datum herrscht bis heute Uneinigkeit) nahm das Unheil in Form einer weiteren Naturkatastrophe seinen Lauf: Eine erste Eruption sorgte dafür, dass schwarzer Rauch vom Vulkan Vesuv aufstieg, sodass sich der Himmel verdunkelte und es begann, Asche und Bimsstein auf die römische Stadt Pompeji zu regnen. Zahlreiche Menschen erstickten oder wurden durch herabfallendes Gestein erschlagen.

In der  Panik, die nach dem ersten Vulkanausbruch unter den Überlebenden um sich griff, konnten wohl noch zahlreiche Bewohner Pompejis flüchten und sich in Sicherheit bringen. Jene, denen die Flucht nicht gelang, fielen jedoch einem zweiten Vulkanausbruch am folgenden Tag zum Opfer und kamen in den Lavamassen in den Straßen und Häusern Pompejis ums Leben.

Hat jemand Pompeji überlebt?

Es gibt Hinweise darauf, dass einige Bewohner Pompejis – nämlich jene, die rechtzeitig flüchten konnten – den Vulkanausbruch des Vesuv überlebt haben. Die Naturkatastrophe forderte jedoch unter den Bewohnern Pompejis rund 20.000 Opfer, denn für eine gut organisierte Evakuierung war es zu spät. In der Stadt Herculaneum gefundene Skelette lassen vermuten, dass der Wind landeinwärts trieb und mehrere Menschen so auf der Flucht ihren Tod fanden.

Hat jemand Pompeji überlebt?

Wie heißt Pompeji heute?

Während sich alles andere geändert hat, ist der Name gleich geblieben. Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe an der Stelle des antiken Pompeji trägt nach wie vor denselben Namen, der wahlweise jedoch auch Pompeii oder in der italienischen Schreibweise Pompei geschrieben wird.

Pompeji heute – beliebtes Ausflugsziel

Pompeji heute - beliebtes Ausflugsziel

Heute ist die Ausgrabungsstätte in Pompei ein beliebtes Ausflugsziel, das von Neapel oder auch von der Amalfiküste aus einfach und schnell erreicht werden kann.

Oft wird eine Tour der Ruinen von Pompeji auch mit anderen Destinationen in der Gegend verbunden, wie etwa mit Herculaneum oder dem Vesuv. Du kannst Pompeji auch auf eigene Faust erkunden und dir anhand gut erhaltener Fundstücke ein Bild vom Leben zur Zeit der Gladiatoren machen. Auch Mosaike und Wandgemälde sind mehr oder weniger vollständig erhalten und können beispielsweise im archäologischen Museum in Neapel besichtigt werden.

Gipsabdrücke von Skeletten hingegen zeugen davon, wie die Menschen in Folge der Eruption des Vesuvs zu Tode kamen. Seit den 1870er-Jahren wurden bei Grabungen Hohlräume gefunden, wo einst Leichen begraben lagen. Die menschlichen Überreste sind verrottet und die entstehenden Hohlräume wurden Jahre später mit Gips gefüllt, um realistische Abbilder der Toten anzufertigen.  

Tipp Unser Ausflugstipp

An den Eingängen Piazza Esedra und Porta Marina kannst du geführte Touren, auch auf Deutsch, buchen. Hier erfährst du spannende und wissenswerte Details zu den Ausgrabungen wie auch zum Amphitheater von Pompeji.

Ausgrabungsstätten in Pompeji

Die Ruinenstadt von Pompei bietet auch Tausende Jahre später noch die Möglichkeit, in den römischen Alltag von vor 2.000 Jahren einzutauchen. Die Grabungen haben nicht nur eine gut erhaltene Stadtmauer und Thermen sowie Wasserleitungen zu Tage gefördert, sondern auch zahlreiche Malereien, beispielsweise von Vettier (wie im Haus der Vettier), freigelegt. 

Während die meisten zig Jahre alten Wandmalereien und Mosaike im Museum betrachtet werden können, kann die Ausgrabungsstätte selbst bei einem Rundgang besichtigt werden. Dies ermöglicht den Besuchern eine besonders anschauliche Geschichtsstunde.

Schwesterstadt Herculaneum

Die Schwesterstadt Herculaneum ist heute als Ercolano bekannt. Ebenso wie Pompeji ist Herculaneum sowie die Orte Stabiae und Oplontis dem Ausbruch des Vesuv zum Opfer gefallen. 

Herculaneum gehört gemeinsam mit Pompeji zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auch wenn Herculaneum um einiges kleiner als Pompeji ist, lassen sich auch hier die Folgen des Vulkanismus hautnah erleben. Und da Pompeji und Herculaneum nicht weit voneinander entfernt liegen, kann der Besuch beider Ausgrabungsstätten ideal miteinander kombiniert werden.

Den Vesuv erklimmen

Es ist einfach möglich, den Vesuv zu besteigen und einen Blick in den rund 300 Meter tiefen Krater zu werfen, falls du den Quell der Katastrophe von Pompeji aus nächster Nähe erkunden möchtest. Der Aufstieg ist dabei nicht einmal besonders beschwerlich und für fast jedermann/-frau zu meistern.

In rund 20 Minuten gelangst du vom Parkplatz aus über einen gut ausgebauten Wanderweg zum Kraterrand. Der Hauptpfad führt am westlichen Kraterrand entlang, von dem aus du bei gutem Wetter weite Teile der Region Kampanien siehst. Möchtest du den gesamten Krater mit seinen 450 Metern Durchmesser umrunden, kannst du dies allerdings nur in Begleitung eines Guides tun. 

Der Zugang zum Krater des Vesuvs ist zeitlich begrenzt und kostenpflichtig. Im Winter ist der Aufstieg von 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr, im Hochsommer von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr möglich.

Den Vesuv erklimmen

Weitere Ausflugsziele rund um Pompei

Rund um die antike Stadt Pompeji gibt es noch zahlreiche weitere lohnenswerte Ausflugsziele. Vom quirligen Neapel bis zur verträumten Amalfiküste wartet die Region Kampanien im Süden Italiens mit einer vielseitigen Landschaft und zahlreichen Attraktionen auf.

Nicht nur die malerische Insel Ischia und Insel Capri eignet sich als perfektes Ziel für eine Tagestour, auch die anderen Inseln im Golf von Neapel, wie Procida, sind unbedingt einen Ausflug wert. Weitere Ausflugsziele sind das ehemalige Fischerdorf Positano oder der pittoreske Hafen von Sorrent. Von hier aus bietet sich dir ein atemberaubender Ausblick auf den Vesuv ebenso wie auf den Golf von Neapel. 

Berge und Meer –  das Beste zweier Welten vereint sich hier in Süditalien zu einer ganz besonderen Landschaft. Obendrein gespickt mit zahlreichen Thermen, aber auch Mosaiken, Malereien und weiteren historischen Artefakten.

Lass dich von den unzähligen Möglichkeiten für Touren von Neapel aus überraschen! 

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